Der Blaserturm stand einst als Wachturm an der Stadtmauer der freien Reichsstadt Ravensburg und war mit Wächtern bemannt, die bei Gefahr wie einem
feindlichen Angriff oder Feuer vom Turm herunter mit Trompeten Signale bliesen. Darüber hinaus gaben die Türmer auch mit Glocken Zeitsignale ab um 4 Uhr,
12 Uhr, 21 Uhr und 24 Uhr. Als die Stadt im 14. Jahrhundert als erfolgreiche Handelsstadt erweitert wurde und die Stadtmauer dabei abgerissen und weiter
nach außen verlegt wurde, war der Blaserturm dann zentraler Wachturm mitten in der Stadt.
1552 brach der Turm zusammen und schon ein Jahr später wurde der Neuaufbau begonnen. Seit 1556 gibt es den 51m hohen Turm im Renaissance Stil der damaligen Zeit.
Im Waaghaus beim Blaserturm befand sich einst die städtische Waage und die städtische Münze. Im Obergeschoß war die Kaufhalle für den Tuchhandel bzw. der Schwörsaal
untergebracht.
In der Bachstraße, die am Blaserturm beginnt, fand zwischen dem 16. Jahrhundert und 1921 jeweils um Josephi (19. März) der zentrale Hütekindermarkt statt,
wo sich jährlich 5000 bis 6000 Kinder aus Tirol, Vorarlberg und der Schweiz als Hütekinder, Mägde und Knechte auf den Höfen der Umgebung jeweils bis Martini
(11. November) verdingten, um der Armmut zu Hause entzogen zu sein (Schwabenkinder).